Saarbrücker Künstler und Designer: Elena Kayser
Unbezahlte Werbung, Ohrringe selbst bezahlt.
Hallo zusammen,
wir stellen euch in Zukunft einige junge Künstlerinnen und Künstler und Designerinnen und Designer aus Saarbrücken vor. Wir beginnen heute mit Elena Kayser, die an der HBK Produkt Design studiert und von der ich gerade tolle Ohrringe gekauft habe. Wenn ihr mehr über Elena wissen wollt, dann lest weiter.
1) Wer ist Elena und woher kennen wir sie?
Wir kennen Elena durch einen gemeinsamen Freund. Sie hat vor einer Weile auf ihrem privaten Instagram-Kanal ihre Designs gepostet und seit dem habe ich Neuigkeiten von ihr immer verfolgt.
2) Was studiert Elena an der HBK?
Elena studiert Produktdesign an der HBK (Hochschule für bildende Künste in Saarbrücken). Sie erzählt mir wie flexibel und interdisziplinär das Studium ist und dass jeder Studierende unterschiedlich aus dem Studium herausgeht. Sie berichtet mir von den vielen Möglichkeiten, die die HBK bietet. Beispielsweise kann Elena nicht nur Kurse im Produktdesign wählen, sondern auch Kurse im Kommunikationsdesign oder im Modellbau. Vor ein paar Jahren war sie einige Wochen in Peking. Die Studierenden haben sich dort ausgetauscht und gemeinsam am Thema “Tischkultur” gearbeitet.
Sie erzählt mir auch was die HBK lehren möchte. Beispielsweise sollen die Studierenden ihren Blick und ihr Auge schulen und im bestehenden Produktdesign nach Problemen suchen. So kann man einen Stuhl betrachten und überlegen warum der Stuhl so designt ist, wie er ist, und was man an ihm verändern könnte. Mit diesen geschulten und offenen Augen sollen die Studierenden dann durchs Leben gehen und sich inspirieren lassen.
Die Studierenden der HBK legen auch immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit und versuchen bei Materialien und ihren Ideen einen Fokus auf Second Hand und Wiederverwendung zu legen. Sie sehen, dass Design auch Verantwortung bedeutet.
3) Was designt Elena?
Elena hat, unter anderem für den Design Bazaar der HBK, Ohrringe aus Zinn und Seidentücher designt. Weiter unten berichte ich euch von den Ohrringen, aber auch die Seidentücher sind eine Erwähnung wert. Elena hat sich hierfür mit zwei weiteren Designerinnen zusammengetan. Sie haben Second-Hand Seidentücher besorgt und jede Designerin hat sich eine andere Technik und ein anderes Design überlegt. So kamen beispielsweise Siebdruck und die Ebru Technik zum Einsatz. Hierfür zieht man die Seidentücher über die Oberfläche von Wasser, das mit Zellulose gemischt und mit besonderen Farben bemalt wurde. Daraus entstehenden ganz besondere fließende und organische Muster. Gefällt mit sehr gut. Das Tuch kann man als Halstuch verwenden, als Kopftuch oder um den Zopf herum.
Vor ein paar Wochen hat Elena auch eine Tischlampe fertiggestellt. Als sie mir von einer Lampe aus Zinn erzählt hat, habe ich mir alles andere vorgestellt - aber nicht diese moderne und minimalistisch Lampe aus poliertem Zinn, die man mit USB Kabel aufladen kann.
4) Warum eigentlich Zinn?
Elenas Papa hat in Rohrbach eine Zinngießerei und so kam sie schon immer in Kontakt mit diesem Metall. Ich konnte mir unter dem Material erstmal nicht viel vorstellen und habe direkt an die etwas altmodischen Behälter aus Zinn gedacht, die man auf Flohmärkten und in Omas Küche finden kann. Für ihre Ohrringe verwendet Elena Second Hand-Zinn. Ihr Papa findet Zinn nämlich immer wieder auf Flohmärkten und gießt dieses wieder ein.
Zinn oxidiert deutlich langsamer als Silber und ist auch um einiges billiger als Silber. Zudem hat Zinn einen relativ geringen Schmelzpunkt, sodass es einfach zu verarbeiten ist. Ich frage Elena, wieso man es nicht häufiger verwendet und warum es so aus der Mode gekommen ist. Sie antwortet mir, dass Zinn häufig nur noch zum Löten und auf der Innenseite von Konservendosen verwendet wird. Im Jugendstil hatte Zinn jedoch eine richtige Hochzeit.
Auf den folgenden Bildern könnt ihr Elenas Arbeitsplatz sehen.
5) Wie kam Elena auf Toeval und was bedeutet es?
Toeval bedeutet “Zufall” und beschreibt ziemlich gut, wie Elena zu dem Design der Ohrringe kam. Beim Experimentieren mit Zinn hat sie immer wieder beobachtet, wie kleine organische Teile aus Zinn entstehen, wenn man geschmolzenes Zinn in Wasser gibt. Das spritzt beim Abkühlen ordentlich und hinterlässt diese zufälligen Formen. Daraus hat sie dann die ersten 10 Ohrringe gemacht. Wie es der Zufall aber so will, hat das nur für die ersten 10 funktioniert - danach dann nicht mehr. Also hat sie weiter rumprobiert und kam schließlich auf die Idee das flüssige Zinn mit einem gewöhnlichen Löffel auf eine unebene Zinn-Oberfläche, die sie bei ihrem Papa gefunden hat, zu gießen. Dabei kamen dann die zufälligen und schönen Oberfächen und Formen der Ohrringe heraus.
Anschließend werden an die Ohrringe dann die Stecker gelötet und der Zinn wird poliert. Zuerst gab es Toeval nur in zinnfarben, jetzt gibt es sie auch vergoldet. Hierzu müssen die Ohrringe zuerst versilbert und dann vergoldet werden.
Elena hat noch ein paar zinnfarbene und einige goldene Exemplare von Toeval vorrätig. Preislich liegen die zinnfarbenen Ohrringe bei 18 bis 21 Euro, die goldenen bei 32 bis 36 Euro.
6) Der Design Bazaar der HBK
Wir kommen im Gespräch immer wieder auf den Design Bazaar der HBK zu sprechen. Den Design Bazaar gibt es bereits seit 25 Jahren und er gibt seither den Studierenden die Chance Produkte zu designen, zu realisieren und zu verkaufen. Die Studierenden kümmern sich dabei komplett um die Produkte, den Verkauf und den Basar an sich. Die Professorinnen und Professoren beraten dabei lediglich, sie greifen nicht aktiv ein oder lenken nicht.
Ziel ist es auch, dass Produkte nicht nur für Prototypen designt werden, sondern tatsächlich in Masse hergestellt werden. Die Designerinnen und Designer bekommen so auch Feedback von außen, über das sie immer sehr dankbar sind.
Letztes Jahr ist der Design Bazaar leider etwas kleiner ausgefallen, da die Studierenden aufgrund der Corona-Pandemie ihren kleinen Laden in der Fürstenstraße nicht öffnen konnten.
Mehr Infos zum Design Bazaar der HBK findet ihr hier.
7) Was bedeutet Instagram für Designerinnen und Designer?
Elena erzählt mir, dass nicht jede Designerin oder jeder Designer seine Designs auf Instagram veröffentlichen möchte. Sie sieht jedoch eine große Chance darin, ihr Design zu veröffentlichen, zu zeigen und sich damit in ganz Deutschland einen Namen zu machen. So hat sie einige der Ohrringe innerhalb von Deutschland versendet.
Elena macht auch alle ihre Fotografien selbst - teilweise auch zusammen mit ihrem Freund, der auch ein tolles Auge für Fotografie und Produktfotografie hat.
Sie möchte auf Instagram außerdem die Chance nutzen ein Portfolio zusammenzustellen und zu präsentieren, das sie im Moment weder auf Messen, noch auf Exkursionen präsentieren kann.
8) Wo könnt ihr die Produkte von Elena finden und wo könnt ihr ihr folgen?
Ihr könnt Elena auf ihrem Instagram-Kanal @elena.kayser folgen, auf dem sie immer Neuigkeiten postet. Sie ist außerdem über ihre Website und ihre E-Mail Adresse (hello@elenakayser.com) zu erreichen. Bei Anfragen sendet ihr einfach eine kurze DM auf Instagram oder eine E-Mail.
Wir danken Elena für das kleine Interview und hoffen, dass euch die kleine Serie über Künstler und Designer aus Saarbrücken gefällt.
Liebe Grüße,
Victoria
P.S.: Die meisten Fotos sind von Elena selber, die hätten wir nicht besser machen können.
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